Begriff der eingeschränkten Alltagskompetenz wird in das System der Pflegegrade eingeordnet
Eingeschränkte Alltagskompetenz bei Demenz
Eines der wichtigsten Ziele bei der Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs mit den 5 Pflegegraden besteht darin, die Situation von Menschen zu verbessern, deren Probleme und Bedarfslagen im alten System der Pflegestufen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Das sind Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, hauptsächlich in Form von altersbedingter Demenz. Sie haben eine eingeschränkte Alltagskompetenz. Der Zugang für Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz zu den Leistungen der Pflegeversicherung wird mit Hilfe des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs verbessert.
Pflegegrad 2 oder 3 bei Demenz
Personen mit „eingeschränkter Alltagskompetenz“ erhalten in aller Regel hohe Pflegegrade. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die Teilgruppe der Personen, die nach dem alten Pflegebedürftigkeitsbegriff mit den 3 Pflegestufen keine Pflegestufe bzw. die Pflegestufe „Null“ erhalten haben. Nach dem neuen Begriff der Pflegebedürftigkeit erhalten diese Personen Geld- und Sachleistungen, obwohl sie die Schwelle zur alten Pflegestufe 1 nicht erreicht hatten. Der neue Begriff der Pflegebedürftigkeit verbessert die Situation der Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz. Die Pflegegrade werden innerhalt dieser Personengruppe (Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz aufgrund Demenz) voraussichtlich wie folgt aufgeteilt werden: Gegenwärtig weisen lediglich knapp 8 Prozent der Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz (PEA) die Pflegestufe 0 auf. Nach der gesetzlichen Neuregelung erhalten nahezu 100 Prozent der PEA erhalten einen Pflegegrad. Ca. 97 Prozent der PEA erhalten mindestens den Pflegegrad 2. Ca. 3 Prozent werden dem Pflegegrad 3 zugeordnet.
Demenzkranke erhalten mehr Leistungen
Mit der neuen Systematik des Begriffes der Pflegebedürftigkeit ist das Ziel der Neuregelung der Pflegeversicherung, die Verbesserung des Leistungszugangs für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, also eingeschränkter Alltagskompetenz insbesondere aufgrund von Demenz, gut erreichbar.