NRW ist exemplarisch. Dort gibt es eine Platznot, die sich nicht abbaut. Im Gegenteil. Einen Platz in einer stationären Pflegeeinrichtung zu finden, wird für Pflegebedürftige immer schwieriger. Es gibt in NRW 2800 Pflegeheime. Viele davon sind belegt. Es gibt wieder Wartelisten. Dies berichten beispielsweise der Caritas-Verband für die Diözese Münster oder die AWO Westliches Westfalen. Ähnliches ist von der Landesgeschäftsstelle des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste zu erfahren, der 1900 Pflegeheime in NRW betreibt.
Fachkräftemangel ist eine Ursache
Ursache für den Platzmangel in den Pflegeeinrichtungen sind der Fachkräftemangel und die schlechten Abschreibungsmöglichkeiten für Investoren. Es sei kaum noch möglich, Pflegeheime wirtschaftlich zu betreiben, so die Ansicht der Betreiber der Pflegeheime.
Der Fachkräftemangel entsteht durch eine zu niedrige Bezahlung der Pflegekräfte in den Heimen. Altenpfleger und Altenpflegerinnen werden gegenwärtig nicht adäquat gezahlt, so Vertreter der Interessenverbände. Das gelte auch für die Ausbildung.
Hohe Pflegestandards weiter Ursache
Im Jahr 2018 wurde der Standard für die Pflegeheime erhöht. So müssen Heime 80 Prozent Einzelzimmer vorhalten. Da viele Heime das nicht erfüllen konnten, machten sie aus Doppelzimmern Einzelzimmer. In NRW sind so 5000 Heimplätze weggefallen.
Bedarf an Heimplätzen steigt kontinuierlich
Der Bedarf an Plätzen in stationären Pflegeeinrichtungen steigt steig. Bis 2035 ist nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft mit einem Zuwachs von ca. 35 Prozent zu rechnen. Für NRW bedeutet dies, dass dann 1 Millionen Menschen auf Pflege in Heimen angewiesen wären.
Die Situation in den Pflegeheimen, der Mangel an Plätzen, wird sich aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren verschärfen. So würden Pflegeheime geschlossen werden, die bautechnisch nicht auf dem neusten Stand sind. Ersatz zu schaffen ist schwierig, da hier die Kommunen oft nicht gewillt seien, Bauplätze zur Verfügung zu stellen, so Vertreter der Pflegeheimbetreiber.
Pflegesituation in den Heimen oft nicht zufriedenstellend
Klar ist, dass viele Betreiber von Pflegeheimen scharf kalkulieren und Altenpflegerinnen und -pfleger immer weniger Zeit haben, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Der Beruf ist mit sehr viel Stress und Arbeitsaufwand verbunden. Immer weniger Menschen sind bereit, ihn zu ergreifen.
Unzufriedenheit bei den Pflegefachkräften geht einher mit der Unzufriedenheit bei den pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen. Sie fühlen sich oft allein gelassen.
Es ist so unendlich schade, dass dieser wichtige bzw. sogar einer der wichtigsten Arbeitszweige so wenig unterstützt und gefördert wird. Immer wieder gibt es Versprechnungen seitens des Landes zu Verbesserungen der Bezahlung und es werden diverse Möglichkeiten der Förderung vorgestellt aber nicht umgesetzt. Sehr traurig und es tut mir sehr leid für alle Angestellten in den Pflegeberufen. Auch ich mache mir Gedanken wie es denn irgendwann mal aussieht mit meiner Bleibe im Alter. Ich habe mehrfach im Bekanntenkreis mitbekommen, dass dringenst ein Platz gesucht wurde und dank der wenigen Plätze mehrfach umgezogen werden musste um irgendwann das richtige Heim zu finden. Ein bekannter empfahl mir mich doch einmal mit einer Investition in Pflegeimmobilien zu informieren und das tat ich auch. Ich muss sagen, dass Gefühl zu haben dass man dann jeder Zeit einen Platz sicher hat ist schon angenehm. Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen hier. LG Julia